Am 3. Dezember ist der internationale Tag der Menschen mit Behinderung.

Wir wollen diesen Tag zum Anlass nehmen das Bewusstsein für Menschen mit Behinderung zu stärken.  In Deutschland leben 10,2 Millionen Menschen mit einer Behinderung, davon 8 Millionen mit einer schweren. Fast jeder zehnte von uns lebt mit einer schweren Behinderung. Allerdings sagen 55% der Deutschen Sie würden in ihrem Alltag keinen Menschen mit Schwerbehinderung wahrnehmen. Das glaube ich sofort – allerdings ist es irgendwie doch sehr erstaunlich!

Und genau diese Zahl zeigt wie wichtig es ist Inklusion zu leben: 10 % unserer Bevölkerung (Tendenz steigend) leben mit einer schweren körperlichen, seelischen oder geistigen Beeinträchtigung und über die Hälfte merkt das nicht?  Es wird höchste Zeit, dass sich Unterstützungsbedarf völlig normalisiert, dass das Leben mit einer Beeinträchtigung nicht im Verborgenen geführt werden muss.

Dafür müssen wir uns gemeinsam gegen Stigmatisierung und Diskriminierung einsetzen.

Der allergrößte Teil der Beeinträchtigungen tritt im Laufe des Lebens auf und zwar über 96%! Die meisten davon durch Krankheit (89,4%), sehr wenige durch Unfall (1,4%). Nur 3,3% der Behinderungen waren angeboren oder sind im ersten Lebensjahr aufgetreten. Genauere Zahlen veröffentlicht das Statistische Bundesamt regelmäßig im Mikrozensus in der Fachserie 13 Reihe 5.1.

Ehrlich gesagt haben mich diese Zahlen überrascht – und schon wird deutlich, welche Vorurteile ich selber habe. Und darum geht es uns an diesem Tag der Menschen mit Behinderung. Wir wollen uns wachrütteln und uns selbst daran erinnern, dass wir mit offenem Mindset durch das Leben gehen müssen im Inklusion zu ermöglichen.

 

Auch Sie können sich für mehr Inklusion stark machen. Wir haben ein paar Ideen zusammengestellt, die für alle sinnvoll und für manche notwendig sind, um in unserem Arbeitsalltag die Teilhabe aller zu ermöglichen.

Formulierungen in Leichter Sprache nutzen allen

Beginnen Sie einen Text mit den zentralen Aussagen in klaren Hauptsätzen. Verwenden Sie keinen nicht-Formulierungen und erklären Sie Fremdwörter und Abkürzungen. Im Laufe des Textes können Sie das Thema vertiefen und detailliertere Erläuterungen verwenden. So werden alle zunächst abgeholt und Sie werden im Verlauf des Textes auch komplexen Themen gerecht.

Nutzen Sie die Barrierefreiheitsprüfung von Office 360

Alle Microsoft Office Anwendungen haben eine Barrierefreiheitsprüfung. Sie können diese über die Suche in der Kopfzeile suchen. In Word können Sie diese Funktion auch als Steuerungselement in die Bearbeitungsleiste „Überprüfen“ hinzufügen und haben so schnellen Zugriff auf die Barrierefreiheitsprüfung. Sie wird jedoch noch nicht standardmäßig im Menü aufgeführt, dazu müssen Sie dieses manuell anpassen. Ich persönlich nutze immer die Suchfunktion in der blauen Menüleiste.  

Verwenden Sie das Zwei-Sinne-Prinzip

Sprechen Sie Menschen immer über zwei unterschiedliche Wege an. Bieten Sie zum Beispiel zwei Kontaktmöglichkeiten: per Email oder per Telefon. Verwenden Sie in Präsentationen neben Farbcodes auch andere Formen der Zuordnung. Das bedeutet nicht nur eine Farblegende anzuzeigen, sondern mit Verbindungsstrichen die Beschriftung zuordnen.

Unterstützungsbedarf

Fragen Sie bei Anmeldungen von Veranstaltungen nach Unterstützungsbedarf wie zum Beispiel Gebärdendolmetscherinnen, Ausdrucke in Großschrift oder Induktionsschleifen für Hörgeräteträgerinnen. Bieten sie auch eine offene Auswahl an Unterstützungsbedarf an um bestmöglich auf alle Teilnehmenden eingehen zu können.  

Vielfalt ist ein Gewinn

Wir sind alle Menschen in unterschiedlichen Lebensphasen, mit verschiedenen Hintergründen und persönlichen Eigenheiten. Es menschelt überall wo wir zusammenkommen. Aber das macht uns aus. Wir alle brauchen mal Raum für uns oder Gemeinschaft. Wir alle haben gute und schlechte Tage. Wir als Dienstgemeinschaft ziehen an einem Strang. Daran sollten wir uns immer wieder erinnern. Unsere Unterschiede machen uns zu Menschen und das zu respektieren macht uns stark. Und wenn uns Manches zunächst vielleicht etwas mehr Mühe kostet auf individuellen Bedarf einzugehen, so wird es sich für das ganze Team auszahlen.