Wunschlos glücklich?

Gerade vor einem Jahreswechsel blicken Menschen mit guten Vorsätzen in die Zukunft.
Bildrechte Günter Kusch

Wunschlos glücklich – geht das? Ein Mensch ohne Sehnsüchte, Visionen, Phantasien oder Träume ist doch ein ziemlich trostloser Zeitgenosse, oder? Gerade an der Schwelle eines neuen Jahres sind wir besonders motiviert, Vorsätze und Nachhaltigkeiten zu ersinnen und zu erstellen. Aufhören zu rauchen, mehr Sport, endlich abnehmen, weniger Stress und und und. Je älter das Jahr wird, desto mehr dieser gesunden Antreiber bleiben dann auf der Strecke. „Gut ist der Vorsatz, aber die Erfüllung ist schwer“, das wusste übrigens schon Johann Wolfgang Goethe. Trotzdem bringt uns ein Neues Jahr zum Nachdenken: Wie können wir die vor uns liegenden Tage, Wochen und Monate nutzen, um das Beste daraus zu machen? Auch wenn unsere guten Vorsätze laut Statistik bei 27 Prozent der Befragten etwa zwei Monate halten und bei 24 Prozent zwei Wochen bis zu einem Monat.

„Wenn nicht jetzt, wann dann?“, so lautet das Motto unseres Blogs für mehr Chancengerechtigkeit und Teilhabe. Ich habe mir überlegt, welche Vorsätze für mich eine Art Leitlinie für 2021 sein könnten. Begriffe wie Gleichberechtigung und Begegnung auf Augenhöhe fallen mir ein. Nachhaltiges Wirtschaften und umweltbewusstes Handeln. Als Vater zweier Jungs wünsche ich mir vor allem eins: eine gute Ausbildung, durch die unsere Kinder und Jugendlichen ihre Potenziale erfolgreich entfalten können – die Bibel spricht übrigens von Talenten, die uns Gott mit auf den Lebensweg gibt. Ganzheitliche Bildung entscheidet über Lebenswege, dafür setze ich mich ein. Dazu zählen geistige, kulturelle und lebenspraktische Fähigkeiten: emotionale Intelligenz, eine starke und kritische Persönlichkeit und der geschulte Blick für mehr soziale Verantwortung. Jeder Erfolg in diese Richtung macht mich „wunschlos glücklich“ – zumindest im Blick auf Wünsche, die sich erfüllt haben.

Günter - 06.01.2021